DW_284/WK_16 Selbstbildnis Iriarte (Acuña, Cosme de)

Diese Kopie wurde 1785 durch den spanischer Botschafter in London, Bernardo del Campo bei Bernardo de Iriarte in Auftrag gegeben. De Campo wollte damit den Engländern eine Vorstellung vom Aussehen des von ihm hoch geschätzten Malers geben, den er einen “grande hombre” nennt. Dies geht aus dem Briefwechsel der beiden Männer hervor (Simancas, AGS, Estado leg. 8.157). Am 1. Dezember 1785 erhielt de Campo die Mitteilung, dass Cosmé de Acuña die Kopie vollendet habe und dass sie nach Einschätzung Iriartes exzellent und die beste der zehn bis zwölf Kopien sei, die verschiedene Maler von diesem Bildnis angefertigt hatten („la mejor de las 10 ó 12 que varios Profesores han hecho del mismo retrato“). Möglicherweise ist seine Kopie mit Kat. 284 WK 2 zu identifizieren, einem Gemälde, dessen englische Provenienz seit der Mitte des 19. Jahrhunderts belegbar ist.
Cosme de Acuña wurde 1785 als academico de merito in die R. Academia de San Fernando in Madrid aufgenommen und war von 1786 bis 1791 an der Academia de San Carlos in Mexiko als Direktor für das Fach Malerei tätig. 1796 wurde er in Madrid zum pintór de camára ernannt. Sein weiteres Leben und Schaffen als Historienmaler sind mangelhaft dokumentiert, aber Porträts scheinen in diesen Jahren keine Rolle mehr gespielt zu haben (Arnaiz 1991).