Die Studie und ihr Pendant [DW_291/VZ_04] beziehen sich auf die einzigen vollständig ausgeführten Figuren der architektonischen Rahmung des Deckenspiegels, die nicht vollendet wurde und deren Gesamtkonzept unklar bleibt (Roettgen 1999, S. 360-361, Schema S. 362). Die beiden Atlanten flankieren das nur in den Konturen angelegte Bildfeld mit der Darstellung von Herkules am Scheideweg.
Die Quadrierung unterstreicht, dass es sich um "funktionale" Vorstudien handelt. Azaras Kommentar hebt den exemplarischen Charakter hervor, der den Atlanten im Kontext der Deckenbemalung zufallen sollte: „Il restante della volta è accompagnato da Cariatidi a chiaroscuro, che saranno un monumento e una scuola del disegno“. Zur „scuola del disegno“ wurden allerdings nicht die Malereien, die nach wenigen Jahren zugedeckt wurden, da die Decke unvollendet geblieben war, sondern die beiden Zeichnungen, denen im Studienprogramm der Accademia di Brera großer Erfolg zuteilwurde, wie die dort noch vorhandenen Kopien belegen.