Das nur durch ein Foto ‒ ein in den 1920er Jahren entstandenes Glasnegativ ̶ dokumentierte Gemälde befand sich im Besitz der Familie von Seidler in Wien, deren Haus 1945 einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Die Baronin Seidler (+1944) entstammte der Familie der Condes de Benomar, was für eine spanische Provenienz des Bildes spricht.
Anhand des Fotos lässt sich feststellen, dass die Leinwand an den Stellen nur grundiert war, die durch den Rahmen überdeckt wurden. Am linken Rand der Malfläche ist eine lange vertikale Knicklinie erkennbar, deren Verlauf und Beschaffenheit exakt dem Befund entspricht, den das vor der Restaurierung entstandene Foto von DW_6/WK_04 aufweist. An diesem Foto ist erkennbar, dass auch auf der rechten Seite ein solcher Knick vorhanden war, der in dem Foto von DW_6/WK_13 nicht sichtbar ist. Die Ursache dieser Knicke war vermutlich eine frühere Rahmung, mit deren Hilfe die waagerechten Abseiten der oberen Lünette zugedeckt worden waren, um einen einfachen Bogenabschluss zu erzielen.
Da die Maße des Gemäldes ehem. Seidler nicht bekannt sind, kann nur das historische Glasnegativ als Grundlage für die naheliegende Identifizierung mit DW_06/WK_04 herangezogen werden. Im linken Bereich der Engelsglorie sind formale Abweichungen in der Wolkenbildung erkennbar, die sich aus der Beschädigung der Leinwand erklären könnten, die vermutlich mit dem Bombardement von 1945 zusammenhängt.
Trotz der Argumente, die dafür sprechen, dass DW_06/WK_13, DW_06/WK_04 und Kat. 6 WK4 identisch sind, bleiben Unsicherheiten bestehen, die sich auf die nicht ausreichende Qualität der historischen Fotos und aus der mangelhaften Dokumentation ergeben.