DW_326 Stehende Venus mit Eroten

Unter den 1811 bei Lebrun in Paris versteigerten Gemälden aus Azaras Nachlass waren drei auf Leinwand gemalte Kopien nach den Fresken der Villa Negroni, die als Werke von Mengs klassifiziert wurden und deren Maße im metrischen Format angegeben wurden. Lt. handschriftlichem Katalogvermerk wurden sie von dem Kunsthändler Jean-Pierre Laneuville erworben. In Technik und Maßen (40,6 x 29,8 cm) kommen sie den Maßen der beiden Bilder in Leipzig (DW_327/WK_01) so nahe, dass deren Provenienz aus dem Nachlass von Azara als sicher gelten kann. Schletter erwarb einen großen Teil seiner Sammlung in Paris, wo er sich als Seidenhändler häufig aufhielt. Aufgrund dieser Sachlage ist die 1999 von mir abgelehnte Autorschaft von Mengs für die beiden Leipziger Bilder nicht zu bezweifeln, von denen Azara überliefert, dass Mengs ihm die "in piccolo, con un amore, e con un impegno incredibile" ausgeführten Kopien" geschenkt hatte. Der Verbleib der dritten Kopie, die Azara besaß und die Venus und den verwundeten Adonis darstellte (Roettgen 1999, Z 139b) ist nicht bekannt.