Die 2021 von Lubomír Slavíček bestätigte Zuweisung an Kindermann stützt sich auf einen Deckenentwurf, den Peter Prange [Prange 2007, Kat. 427, S. 198] aufgrund von stilistischen Vergleichen als Arbeit von Kindermann bestimmt hat: https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de/de/suche?term=Dominik%20Kindermann.
Ausgangspunkt der Zuschreibung war der Bericht über das Deckenbild in Sant’Eusebio in Scheyb’s Orestrio von 1774, in dem es u. a. heisst: “Ich habe den Entwurf dieses schönen Werks vor Augen, wie mir ihn Herr Kindermann, ein Verehrer und eifriger, geschickter Schüler des Herrn Mengs, aus Rom schickte.“ (Scheyb 1774, p.56). Diese Angabe lässt den Schluss zu, dass Kindermann die besagte Zeichnung von Rom nach Wien geschickt hatte, wo sie Scheyb in Augenschein nehmen konnte. Dass es sich dabei um einen “Entwurf” von Mengs handeln könnte, wie seine Formulierung nahelegt, ist auszuschließen, weil er in diesem Fall kaum auf die Angabe des Urhebers verzichtet hätte. Es ist daher naheliegend, dass Kindermann selbst, der das römische Atelier Mengs von 1771 bis 1773 frequentierte, die Zeichnung angefertigt hatte, deren Vorlage eindeutig das ausgeführte Deckengemälde war. Ob die Zeichnung ehemals im Besitz von Scheyb war, lässt sich nicht mehr verifizieren, da das kartonartige Blatt über keinerlei Aufschriften oder Sammlermarken verfügt.