Die neuerliche Begutachtung des inzwischen restaurierten Gemäldes und der Vergleich mit der erst seit wenigen Jahren bekannten signierten Version führt zu dem Ergebnis, dass es sich um eine teilweise eigenhändige Variante handelt. Als eigenhändig ist vor allem das Gesicht anzusehen, dessen Ausführung dem Kniestück ebenbürtig ist.
Abweichend von der Erstversion und von den bisher bekannten Kopien trägt der Dargestellte hier ein mit fünf großen Diamanten und Brillanten besetztes Brustkreuz, das mittels einer Öse an einem weiteren großen Diamanten befestigt ist. Es handelt sich um eine wesentlich prachtvollere Arbeit als das Brustkreuz, das Carlo Rezzonico Senior, d.h. der spätere Papst Clemens XIII. in einem zu Beginn seiner Kardinalszeit in Padua (1743-1758) entstandenen Porträt zur Schau trägt (AK Clemente XIII, 2008, Abb. S. 81). Vom mittleren Diamanten im Kreuzungspunkt der Kreuzschenkel gehen in jede Richtung drei Strahlen aus. Obwohl das Brustkreuz zu den Standard-Insignien eines Kardinals gehört, wird es in Bildnissen nicht häufig dargestellt. Rückschlüsse auf die ursprüngliche Funktion dieser Version des Bildnisses ergeben sich daraus jedoch nicht. Das Bildnis diente anscheinend als Vorlage für die schwächere, aber im Bildinventar identische Kopie in Magliano Sabino (Roettgen 1999, Kat. 227 WK 2).