DW_2 Immaculata Conceptio (Mengs, Anton Raphael)

Aufgrund der malerischen Qualität ist das Gemälde, von dem bisher nur Kopien bekannt waren, deren Beste die von José de Madrazo in der Academia de San Fernando ist (Roettgen 1999, Kat. 2-WK1), mit dem ehemals in der Casa de los Cinco Gremios in Madrid befindlichen Original identifiziert worden (Jordan de Urries). Für diese These sprechen die Maße des Bildes, die denen der Kopie von Madrazo entsprechen. Der Vergleich der beiden Bilder zeigt auch ansonsten eine völlige Übereinstimmung, wobei auffällt, dass das neu erworbene Bild trotz der verschmutzten Oberfläche eine feinere und differenziertere Modellierung und ein delikateres, weniger kontrastreiches Kolorit aufweist. Die Qualität der Ausführung und der Umstand, dass sich in der Sammlung der Marquesa de Balboa ein zweites, bisher unbekanntes Gemälde von Mengs befand (DW_314), stützt die Annahme, dass es sich um das bislang verloren geglaubte Werk handelt.
Andererseits ist aus den Quellen bekannt, dass Madrazo das Gemälde insgesamt fünf Mal kopiert hat. Eine verlässliche Basis für die Zuschreibung an Mengs könnte daher nur aus einer vergleichenden chemischen Analyse der für beide Bilder verwendeten Pigmente und der Malschichten gewonnen werden.
José Beratón fertigte 1792 für Manuel Godoy eine Kopie an, 1795 wurde es von Angel Arias kopiert (Gutiérrez).