W.D.H.
1512 entwarf und stach Dürer das Blatt „Die Handwaschung des Pilatus" als Teil seiner über Jahre entstandenen Kupferstichpassion.
Im Vordergrund, durch einige Stufen erhöht, sitzt Pilatus, der seine Hände unterstützt von zwei Dienern in Unschuld wäscht. Im Hintergrund wird der dornenbekrönte Christus von zwei Schergen weggeführt, von denen sich einer umwendet. Oberhalb öffnet sich der Blick über zahlreiche Hausdächer auf den Hügel Golgatha. Gleich der Vorlage fällt die Dezentrierung der Hauptereignisse auf. Nicht die Protagonisten, sondern ein modisch ausstaffierter Diener, der Wasser in die Schale gießt, kniet im Zentrum des Blattes.
Diese einzig gegenseitige Kopie von Goossens Folge entstand als Illustration für Georg Scherers Gebetbuch „Preces ac meditationes piae in mysteria passionis ac resurrectionis D. N. Jesu Xpi collectae“, das 1680 in Köln verlegt wurde.