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Name (Institution)
Galerie Heinemann (München)
Art der Institution
Galerie
Kunst-/Antiquitätenhandlung
Normdatei (GND) zur Institution
Bevorzugter Name der Institution (GND)
Galerie Heinemann
Standort
Adresse der Institution
Adresse ab
1872
Adresse bis
1902
Adresse der Institution
Adresse ab
1872
Adresse bis
1902
Adresse ab
1883
Adresse bis
1904
Adresse der Institution
Adresse ab
1901
Adresse bis
1904
Adresse der Institution
Adresse ab
1904
Adresse bis
1954
Existenzbeginn
Gründung
1872
Existenzende
Auflösung
1938
Niederlassung/Zweigstelle/Dependance
Nachfolge
Akteur*innen (Beteiligung)
Akteur*in
Funktion
Inhaber*in
zur Person (Beteiligung)

1872

Funktion
Inhaber*in
Geschäftsführer*in
zur Person (Beteiligung)
1890
Funktion
Inhaber*in
Geschäftsführer*in
zur Person (Beteiligung)

1890

Funktion
Inhaber*in
Geschäftsführer*in
zur Person (Beteiligung)
1929
Funktion
Inhaber*in
Geschäftsführer*in
zur Person (Beteiligung)
1929
Unternehmensgeschichte

Die Galerie Heinemann wurde 1872 von David Heinemann (1819-1902) gegründet und zählte bis zu ihrer 1938 erfolgten „Arisierung“ zu den bedeutendsten Kunsthandlungen Deutschlands. Der Münchner Hauptsitz befand sich ursprünglich am Promenadeplatz, später wurde er in die Prinzregentenstraße, ab 1904 an den Lenbachplatz 5/6 verlegt. Die international agierende Galerie besaß mehrere Dependancen, unter anderem in Frankfurt am Main, Nizza und New York. Sie war spezialisiert auf deutsche Kunst des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, widmete sich aber auch englischer, französischer und spanischer Kunst. Insgesamt veranstaltete sie zwischen 1880 und 1935 etwa 300 Einzel- und thematische Gruppenausstellungen. 1890 übernahmen die Söhne des Kunsthändlers David Heinemann die Galerie. Hermann (1857-1920) und Theobald (1860-1929) leiteten die Münchner Geschäfte, der älteste Bruder Theodor (1855-1933) stand bis 1914 der New Yorker Dependance vor. Nach dem Tod Theobalds 1929 führte seine Witwe Franziska (Fanny oder Mimi) Heinemann (1882-1940), gemeinsam mit ihrem Sohn Fritz (1905-1983) die Galerie. Bereits im Januar 1938 war Fritz Heinemann aus dem elterlichen Kunsthandel ausgeschieden. Im Mai 1938 emigrierte er in die Schweiz. Seine Mutter Franziska reiste im Februar 1939 in die USA aus, wo sie im November 1940 verstarb.

Anfang 1938 übernahm Friedrich Heinrich Zinckgraf (1878-1954), ein leitender Mitarbeiter der Galerie, den Anteil Fritz Heinemanns. Nach dem Pogrom am 9./10. November 1938 wurde auch der Anteil von Franziska Heinemann durch Zinckgraf „arisiert“. Die Arisierungsverhandlungen zogen sich jedoch bei der Industrie- und Handelskammer München noch ein gutes Jahr hin, da man ihm aufgrund seines engen Kontaktes zur Familie Heinemann eine „Scheinarisierung“ vorwarf. Zur Finanzierung hatte Zinckgraf einen Kredit von Reichsminister Hjalmar Schacht erhalten.

So war er erst Ende 1939 zum alleinigen Inhaber der Galerie mit allen Unterlagen geworden. Der Wert des Geschäfts wurde mit 220.000.- Reichsmark, der Wert des Warenlagers mit 200.000.- Reichsmark veranschlagt. Zinckgraf benannte die Galerie Heinemann im Mai 1941 in Galerie Zinckgraf um und führte sie auch nach dem Krieg unverändert am Lenbachplatz weiter (eine erneute Lizenz hatte er im September 1946 erhalten). Auch das Nummernsystem der Galerie Heinemann hatte er beibehalten.

Etwa 90 Prozent der durch die Galerie Heinemann gehandelten Kunstwerke stammten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, nur wenige aus den Jahrhunderten davor. Gemälde aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) dominierten den Verkauf und machten über 72 Prozent der angebotenen Ware aus. Die Konzentration auf die Münchner Schule war eine sehr erfolgreiche Geschäftsstrategie, insbesondere für die Niederlassungen in Frankreich und den Vereinigten Staaten. Die Kund*innen stammten aus der ganzen Welt, von Tokio bis Vancouver, von Sidney bis London. Zu den rund 13.000 Käufer*innen zählten nicht nur Privatpersonen, sondern auch Museen und andere Institutionen. Insgesamt handelte die Galerie mit mehr als 17.500 Kunstwerken, mehr als 19.400 Kunstwerke waren Kommissionsware. Diese rund 37.000 Kunstwerke stammten von mehr als 5.000 Künstler*innen.

Schwerpunkte
Inhaltlicher Schwerpunkt
Münchener Malerei
Objektgattung
Malerei
Zeitangabe (Schwerpunkte)
13. Jh.
14. Jh.
15. Jh.
16. Jh.
17. Jh.
18. Jh.
19. Jh.
20. Jh.
Schwerpunkt Künstler*innen
Name (Künstler*in)
Name (Künstler*in)
Name (Künstler*in)
Name (Künstler*in)
Name (Künstler*in)
Name (Künstler*in)
Literaturangaben
Kooperation
Kooperierende Institution
Weitere Informationen
Kommentar (weitere Information)
Eintrag in der Provenienzdatenbank Proveana
Webadresse (weitere Information)
Kommentar (weitere Information)
Datenbank Galerie Heinemann online (zuletzt aufgerufen am 09.05.2023)
Webadresse (weitere Information)
Erschließung/Änderungshistorie
Urheber*in/Autor*in
Jooss, Birgit
Kommentar zur Erschließung
Dieser Eintrag ist im Rahmen des Seminars "Der Kunstmarkt und seine Mechanismen - Die Rolle von Kunsthandelsarchiven für die Forschung" von Dr. Birgit Jooss am Institut für Kunstgeschichte der Universität Augsburg im Wintersemester 2021/2022 entstanden.
Datum der Fertigstellung
11.06.2022