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Im tewtzschlant gewest
1498
AD
Die in das Jahr 1498 datierte aquarellierte Federzeichnung eines Reiters wurde erstmals vom Bamberger Sammler Joseph Heller in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie besprochen (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 115, Nr. 118).
Das Pferd steht bildparallel nach links gewandt. Der Reiter trägt Rüstung sowie Schwert und hält eine Lanze über seine rechte Schulter gelegt, an deren Ende ein Fuchsschwanz befestigt ist. Seitlich seines Helmes sind die Buchstaben "WA" sichtbar.
In der Nachfolge Gustav Paulis stehen Tietzes mit ihrer Meinung, dass die Zeichnung eine Werkstattarbeit nach einer Vorlage Dürers sei, recht isoliert (vgl. Tietzes 1928 I, S. 90, W18). Die Zeichnung wurde vielmehr wiederholt als frühes Werk des Künstlers beschrieben, mit dem er sowohl den zwischen 1505 und 1508 entstandenen Kupferstich "Der heilige Georg zu Pferd" als auch den sogenannten Meisterstich "Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel)" aus dem Jahr 1513 vorbereitete. Für die von Dürer eigenhändig oben mittig aufgesetzte Inschrift wurde diskutiert, ob sie möglicherweise sogar erst um 1513 aufgebracht worden sein könnte, um darauf aufmerksam zu machen, dass sich die Ausstattung geharnischter Reiter bis dahin verändert hatte.
Die für Inschrift, Beischrift und Zeichnung verwendeten Tinten wurden zur Klärung des Zeichnungsprozesses in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt untersucht (vgl. Tintenprojekt 2011-2012).
S. 4, Nr. 461
S. 121, Nr. 1227
S. 150, Kat.-Nr. 17
S. 356, 1495/48