feine Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1509/ 1510 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Die Beweinung". Obwohl er ihn in die Technik des Kupferstichs überführte, ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Auch der Kopist zeigt den Leichnam Christi, der nach der Kreuzabnahme abgelegt wurde, um ihn für das Begräbnis vorzubereiten. Umgeben von den Trauernden legt Joseph von Arimathia den leblosen Körper behutsam auf ein am Boden ausgebreitetes Tuch. Nikodemus hält ein Salbgefäß bereit. Um Christus versammeln sich Wehklagende. Eine Trauernde wirft verzweifelt ihre Arme gen Himmel, Johannes stützt die vor Kummer zusammengesunkene Maria und Maria Magdalena küsst ehrerbietend die Füße des Leichnams. Im Vordergrund weisen die abgelegte Dornenkrone und der Korb, das die Kreuzigungsutensilien beinhaltet, auf das Ende des Leidens.
Anstelle von Dürers-Monogramms ist die leere Tafel in die Darstellung integriert, die Marcantonio Raimondi als Zeichen verwendete. Adam von Bartsch erwähnt insgesamt drei Zustände von Raimondis Passionsfolge nach Dürer (vgl. Bartsch XIV, S. 401).