Der Künstler kopierte Dürers um 1510 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Die Auferstehung" verkleinert und von der Gegenseite.
Auch der Kopist zeigt Christus, der bei Sonnenaufgang vor der steinernen Tumba steht, in die ihn seine Anhänger*innen zuvor zur Ruhe gebettet hatten. Sein Haupt ist durch einen strahlenden Nimbus akzentuiert, die Kreuzigungswunden deutlich zu erkennen. Während ein bewaffneter Wächter sich geblendet von der strahlenden Erscheinung den Arm vor sein Gesicht schlägt, schlummern weitere neben dem noch immer versiegelten Sarkophag. Christus vollzieht, den Betrachter*innen zugewandt, einen Segensgestus und stützt sich dabei auf die Kreuzfahne. Aus dem Hintergrund nahen die drei Frauen, die dem Narrativ folgend, das nunmehr leere Grab des Heilands entdecken werden. Weder sind Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee noch auf den Kopisten oder die Entstehungszeit in die Darstellung integriert.
Der Bamberger Sammler Joseph Heller publizierte bereits 1827 die Vermutung, dass es sich nicht um eine direkte Kopie nach Dürers Holzschnitt handele, sondern nach der gleichseitigen Kupferstich-Kopie, die Abraham von Waesberge in Den Haag verlegt hatte (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 610). Zudem erwähnt er spätere Abzüge mit der mit der Nummer "21" (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 593, Nr. 1543).