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Einfassungslinien
Dürer entwarf circa 1503 den Holzschnitt "Mariä Verkündigung" als Teil seines 1511 mit lateinischen Texten des Benedictus Chelidonius in Nürnberg erschienenen "Marienlebens".
Die Verkündigungsszene ereignet sich in einem Raum, der vorder- und rückseitig durch Rundbogen geöffnet ist. Der Erzengel Gabriel nähert sich mit dynamischem Schritt Maria, die an einem Gebetpult sitzt. Mit gesenktem Kopf und vor der Brust überkreuzten Armen hört sie die Botschaft des Gottgesandten: Sie werde ein Kind gebären, einen Heiland für die ganze Welt, und ihm den Namen Jesus geben. Über ihrem Haupt schwebt erstrahlend der heilige Geist in Form einer Taube. Durch diese Raumkomposition erhaschen die Betrachter*innen sowohl einen Blick auf das Geschehen als auch einen Ausblick auf die dahinterliegende Landschaft, über der Gottvater am Himmel erscheint.
Mit dem Holzschnitt wird eine Zeichnung von Dürers Hand in Verbindung gebracht, die sich im Berliner Kupferstichkabinett befindet (vgl. Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 4005).