Gegr.: 1921 als Haus für Alte und Neue Kunst. Im November 1935 erhielt Weinmüller die Versteigerungserlaubnis und meldet sein Auktionshaus im Januar 1936 an. Daneben betrieb er das Haus für Alte und Neue Kunst als Kunsthandlung weiter. Am 14.4.1948 wurde die Firma aufgelöst und am 16.2.1949 wieder anmeldet (Hopp 2012).
1936-1943: In diesem Zeitraum veröffentlichte Weinmüller 33 meist illustrierte Auktionskataloge mit Kunstobjekten und Büchern, die zum Teil ein kunsthistorischer Apparat begleitete. Insgesamt versteigerte er ca. 24.500 Objekte von ca. 1.800 Einlieferern. Die letzter Auktion am 12.-14.5.1943 (Katalog 33) verlagerte er aus „technischen Gründen“ nach Wien, nachdem der Firmensitz in München Ende 1942 und am 9./10.3.1943 Bombentreffer erhalten hatte. Die Tätigkeit Weinmüllers wurde von Hopp 2012 umfangreich erforscht. Sie konnte dabei anschaulich zeigen, wie es Weinmüller gelang, die Konkurrenz auf dem Auktionsmarkt auszuschalten und zum wichtigsten Münchner Versteigerungshaus zu avancieren. Dabei profitierte Weinmüller erheblich von der Plünderung und Enteignung jüdischen Eigentums.
Standort: Odeonsplatz 4, Leuchtenbergpalais
Der Eintrag basiert auf den Forschungsergebnissen von Astrid Bähr im Rahmen des Projekts „German Sales 1930-1945“ (https://www.arthistoricum.net/themen/portale/german-sales/). Siehe auch Bähr, A., Brand, J., & Wullen, M. (2013).
Dieser Eintrag ist im Rahmen des Seminars "Der Kunstmarkt und seine Mechanismen - Die Rolle von Kunsthandelsarchiven für die Forschung" von Dr. Birgit Jooss am Institut für Kunstgeschichte der Universität Augsburg im Wintersemester 2021/2022 entstanden.