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Name (Institution)
Paul Graupe (Firma)
Art der Institution
Auktions-/Versteigerungshaus
Antiquariat
Normdatei (GND) zur Institution
Bevorzugter Name der Institution (GND)
Paul Graupe (Firma)
Alternativer Name der Institution (GND)
Graupe (Firma)
Paul Graupe, Antiquariat
Paul Graupe, Auktionshaus
Standort
Adresse der Institution
Adresse ab
1907
Adresse bis
1911
Adresse der Institution
Adresse ab
1911
Adresse bis
1927
Adresse der Institution
Adresse ab
1930
Adresse bis
1932
Adresse der Institution
Adresse ab
1932
Adresse der Institution
Existenzbeginn
Gründung
1907
Gründung Datierungskontext
Versteigerungen ab 1916
Existenzende
Auflösung
1936
Niederlassung/Zweigstelle/Dependance
Akteur*innen (Beteiligung)
Funktion
Inhaber*in
Unternehmensgeschichte

1930-1937: Graupe betrieb zunächst ein Antiquariat, wo er sich auf bibliophile Drucke, Buchminiaturen, Manuskripte und Graphik spezialisiert hatte, sowie einen kleinen Verlag, bevor er ab 1927 neben Graphik und Büchern auch Kunstgewerbe und Antiquitäten, dann zunehmend Gemälde und Ostasiatika versteigerte. Schon in den 1920er-Jahren zählte er zu den führenden Kunsthändlern Deutschlands. Paul Graupe veröffentlichte zwischen 1930 und 1937 47 oft sehr umfangreich illustrierte Auktionskataloge. Bis 1933 fanden zwanzig Auktionen, zu denen neben den Versteigerungskatalogen auch vier Handkataloge zum Eintrag der Preise erschienen, gemeinsam mit Hermann Ball statt, mit dem Graupe in einem losen Kompagnieverhältnis stand (Nebehay 1994, S. 48). Daneben veranstaltete Graupe zwei Auktionen gemeinsam mit C. G. Boerner, Leipzig. Alle Kataloge begleitet ein umfangreicher kunsthistorischer Apparat, der häufig von bedeutenden Kunsthistorikern, oft Wissenschaftler bei den großen Museen, verfasst wurde. Zum Teil steuerten diese auch einleitende Vorworte bei. Bedeutende Auktionen mit umfangreichen, illustrierten Katalogen fanden bis 1933 zu den Sammlungen Wendland, Goldschmidt, Rantzau, Emden, Castiglione und einer Wiener Sammlung statt. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung trug sich Graupe aufgrund seiner jüdischen Abstammung mit Überlegungen, in Wien eine Kunsthandlung zu eröffnen (Nebehay 1994, S. 46). In den folgenden Jahren führte Graupe zahlreiche Liquidationsversteigerungen durch (1935 Galerie van Diemen, Dr. Otto Burchard, J. Halle, Altkunst-Antiquitäten, Flatow und Priemer, 1936 A. S. Drey). Aufgrund einer 1935 erteilten Sondergenehmigung konnte Graupe als bedeutender Devisenbringer seine Kunsthandlung zunächst noch weiterführen (Enderlein 2006, S. 91; Golenia 2011a, S. 52; Nebehay 1994, S. 46), Ende 1936 emigrierte er zunächst nach London, wo er eine neue Firma gründete. 1937 ging er nach Paris und eröffnete Paul Graupe & Cie an der Place Vendôme 16, wo ein illustrierter Warenbestandskatalog erschien. Im selben Jahr verkaufte er die Berliner Firma an Hans W. Lange. Der letzte Auktionskatalog unter dem Firmennamen Paul Graupe erschien zur Versteigerung Emma Budge am 27.-29.9.1937 (verschoben auf den 4.-6.10.1937); die Versteigerung führt allerdings schon Hans W. Lange durch (in der Adresszeile des Katalog angegeben: Kunstversteigerer Hans W. Lange). 1941 emigrierte Graupe nach New York und eröffnete dort eine Kunsthandlung, behielt aber weiterhin seine Kontakte nach Europa aufrecht (Coppens 1987, Golenia 2011a, S. 52). Im August 1942 kam es in Amerika daher zu Untersuchungen gegen Hans Wendland und Graupe (Buomberger 1998, S. 218ff.).

Literaturangaben
Seitenzahl
255-264
Kommentar zur Literaturangabe
Mit ergänzenden biographischen Informationen
Seitenzahl
38
Kommentar zur Literaturangabe
6.1922/23
Seitenzahl
207
Kommentar zur Literaturangabe
Mit grundlegenden Informationen zum Margraf-Konzern (Kunsthandlungen van Diemen, Dr. Benedict, Dr. Otto Burchard und Altkunst Antiquitäten, alle Berlin) sowie zu deren Liquidationsauktionen im Januar und Mai 1935
Seitenzahl
46ff.
Kommentar zur Literaturangabe
Mit biographischen Informationen
Seitenzahl
64-66
Kommentar zur Literaturangabe
Zur Auktion Rudolf Ibach am 21./22.3.1932
Seitenzahl
188ff., 192ff.
Kommentar zur Literaturangabe
S. 188ff. zur Auktion Max Silberberg vom 23.3.1935, S. 192ff. zur Versteigerung Budge
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle; Weltkunst 23.1953 Nr. 4, S. 20; Nr. 5, S. 9 Nachrufe
Kommentar zur Literaturangabe
Quelle
Kooperation
Kooperierende Institution
Datum der Kooperation
11.1924
Kooperierende Institution
Datum der Kooperation
12.1927
Kooperierende Institution
Datum der Kooperation
05.1928
Kooperierende Institution
Datum der Kooperation
11.1929
Kooperierende Institution
Datum der Kooperation
1936
Datum der Kooperation
10.1925
Kontext (der Kooperation)
Gemeinsam bei Graupe organisierte Ausstellung französischer Kunst (Kuhn, 1925, S. 234).
Weitere Informationen
Kommentar (weitere Information)
Eintrag in der Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets (LCA)
Erschließung/Änderungshistorie
Urheber*in/Autor*in
Bähr, Astrid
Bommert, Britta
Kommentar zur Erschließung
Der Eintrag basiert auf den Forschungsergebnissen von Astrid Bähr und Britta Bommert im Rahmen der Projekte „German Sales 1930-1945“ und „German Sales 1901-1929“ (https://www.arthistoricum.net/themen/portale/german-sales/). Siehe auch Bähr, A., Brand, J., & Wullen, M. (2013) und Bommert, B. & Brand, J. (2019).
Urheber*in/Autor*in
Bärnighausen, Julia
Kommentar zur Erschließung

DFG-Projekt „German Sales. Primary Market: Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum (1871-1949)“, Berlinische Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur und Universitätsbibliothek Heidelberg (2023-2025)
https://www.arthistoricum.net/themen/portale/german-sales/primary-market

(Ergänzung: Kooperation Benedict/Niederstein 1925, Literatur Kuhn 1925)

Datum der Fertigstellung
24.07.2024