Einfassungslinien
1511 entwarf Dürer den Holzschnitt "Die Messe des heiligen Gregor" und verbildlichte damit eine bekannte Legende aus dem Leben Papst Gregors des Großen. Als bei einer Messe in St. Peter eine Frau an der Eucharistie zweifelt, bittet Gregor Gott ihre Bedenken zu zerstreuen. Als Zeichen erscheint Christus als Schmerzensmann über dem Altar und aus seinen Kreuzigungswunden fließt Blut in den Kelch.
In Dürers Holzschnitt kniet Gregor zwischen zwei Begleitern auf einer Stufe vor dem Altar als der dornenbekrönte Heiland erscheint. Dieser steht in einem geöffneten Sarkophag, präsentiert seine Wunden und ist umgeben von Symbolen seiner Leidensgeschichte, z.B. dem Hahn zur Versinnbildlichung des Verrats oder Leidenswerkzeugen. Im Hintergrund stehen geistliche Würdenträger.
Der Künstler verklärt die Raumsituation, indem er oberhalb mit dem wolkenverhangenen Himmel abschließt.