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Einfassungslinien
Um 1496 entwarf Dürer mit dem Holzschnitt "Reiter und Landsknecht (Ritter und Landsknecht)" eine Szene, die von Forschenden unterschiedlich gedeutet wurde.
Bildparallel galoppiert ein Reiter, der aufgrund seiner Kleidung eher als Fürst, denn - wie in frühen Dürer-Publikationen - als Ritter zu identifizieren ist. Sein Pferd ist mit Federbusch sowie einer verzierten Satteldecke reich geschmückt. Hinter ihm läuft ein Landsknecht, der mit Hellebarde und Dolch bewaffnet ist. Ein kleiner Hund springt zu den Hufen des Pferdes herum. Durch eine Baumgruppe im Mittelgrund öffnet sich der Blick auf eine Burg.
Vor allen Dingen wegen des in freie Landschaft gesetzten Figurenpersonals wird der Holzschnitt mit Zeichnungen Dürers in Verbindung gebracht, die sich in im Kupferstichkabinett in Berlin befinden (vgl. Winkler I, Nr. 50 und Nr. 54). Zudem entstand 1531 eine Radierung im Umkreis der Augsburger Werkstatt der Künstlerfamilie Hopfer, die den Holzschnitt frei rezipiert. (Vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 49, Nr. 106) Die Platte ging mit dem Nachlass Joseph Hellers in den Bestand der Königlichen Bibliothek Bamberg über (Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. Kupferplatte 28).