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Einfassungslinien
Um 1503/ 1504 entwarf Dürer den Holzschnitt "Die heiligen Einsiedler Antonius und Paulus" und zeigt eine Begegnung der beiden Greisen, die ihr Leben in Einsamkeit verbrachten. Während Paulus vor Verfolgung in die Berge geflohen war und sein Leben fern der Menschen mit Beten zubrachte, hatte sich Antonius bewusst für das Eremitendasein entschieden. Der Legende nach bekam Paulus kurz vor seinem Tod Besuch von Antonius, der ihn nach seinem Ableben bestattete (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 130, Nr. 136).
Im Holzschnitt sitzen die beiden Männer auf einer Waldlichtung beieinander. Antonius hat Handkreuz und Glöckchen auf einem Tisch abgelegt und spricht gestikulierend zu seinem Gegenüber. Paulus hebt erschrocken die Hände empor, womit er auf den Raben reagiert, der mit dem Brot vom Himmel niederstürzt, mit dem er Antonius täglich versorgte. Die sonst ruhige Atmosphäre wird von einem Hirsch unterstrichen, der im Hintergrund ohne Scheu die Szene kreuzt.
Sowohl eine Zeichnung zur Landschaft (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 3867) als auch zu den Figuren (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. Hz 5133) hat sich von Dürers Hand erhalten.