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Einfassungslinien
Um 1509 entwarf Dürer den Holzschnitt "Die Gefangennahme Christi" als Teil der "Kleinen Passion".
Das Blatt vereint mehrere narrativ wichtige Momente des Passionsgeschehens. Zum einen zeigt der Künstler den Augenblick, in dem der am Geldsäckchen erkennbare Judas seinen Herrn küsst und ihn dadurch verrät. Zum anderen deutet er mit den Handlungen der umgebenden Soldaten – einer ist im Begriff Judas von Christus wegzureißen, während ein anderer einen Strick über das Haupt des Verratenen wirft – auf das Resultat des Verrats voraus - die Gefangennahme Christi. Zudem integrierte er im Vordergrund die Malchus-Episode in die Nachtszene.
Forschende bringen diese Umsetzung des Motivs in Zusammenhang mit der einige Jahre zuvor entstandenen "Gefangennahme Christi" aus Dürers "Grüner Passion" (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3085).