PD Dr. Hartmut Polenz (geb. 1940 in Wien) ist im Alter von 81 Jahren am 7.12.2021 in Hamburg gestorben. Er prägte von 1978 bis zu seiner Pensionierung 2005 das Westfälische Landesmuseum für Archäologie in Münster.
Hartmut Polenz studierte an der Universität in Gießen und promovierte 1973 über die Funde aus den Gräbern der frühen und älteren Latènezeit im Rhein-Main-Gebiet. Direkt im Anschluss trat er eine Referentenstelle in der Römisch-Germanischen Kommission in Frankfurt an. Im Jahr 1978 wechselte er auf eine Referentenstelle beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nach Münster, wo er bis zum Umzug des Museums nach Herne 2003 als Leiter des Westfälischen Landesmuseums für Archäologie tätig war. Sowohl die damalige Dauerausstellung in Münster als auch zahlreiche Sonderausstellungen sind ihm zu verdanken.
Im Jahr 1982 habilitierte sich Hartmut Polenz an der Universität Marburg mit einer Arbeit zu Münzen in latènezeitlichen Gräbern Mitteleuropas aus der Zeit zwischen 300 und 50 v. Chr., die für numismatische Fragestellungen zu einem grundlegenden Nachschlagewerk geworden ist. Als Privatdozent und auch schon vorher vertrat Polenz zeitweise die Lehrstühle in Gießen (SS 1979) und Kiel (WS 1982/83).
Hartmut Polenz engagierte sich in der Vereinigung westfälischer Museen, deren Geschäfte er zwischen 1984 und 1996 führte. Von 1996 bis 2005 war er ihr Vorsitzender, seither Ehrenvorsitzender. Seit 1996 war Hartmut Polenz ordentliches Mitglied der Altertumskommission für Westfalen. Nach seiner Pensionierung wurde er Mitglied in der Deutschen Exlibris-Gesellschaft und förderte vor allem junge Künstlerinnen und Künstler aus Osteuropa.