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Dürers Kupferstich „Maria mit langem Haar auf der Mondsichel“ wird um 1499 datiert.
Das Kleinformat zeigt eine jugendliche Muttergottes, die den Jesusknaben liebevoll in den Armen hält. Sie ist in ein langes Gewand gehüllt, das über die schwebende Mondsichel lappt, auf der sie steht. Die Figuren sind von dicht gesetzten Strahlen eingefasst, was den entrückten Eindruck der himmlischen Erscheinung verstärkt. Das Christuskind umschließt mit seinen Händen einen Apfel und blickt zu seiner Mutter empor. Ihre gesenkten Augenlider und die Haltung der Figuren zueinander entfalten eine harmonische Atmosphäre.
Gerne wird Dürers Stich mit der kleinen stehenden Madonna von Martin Schongauer (vgl. Ex. Wien, Albertina, Inv.-Nr. DG1926/1471) in Verbindung gebracht (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 80, Nr. 24). Im Jahr 1514 griff Dürer selbst das Motiv erneut auf und fertigte eine im Vergleich zu seiner früheren Umsetzung gegenseitige Version.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler