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Dürer fertigte um 1496 den Kupferstich "Die Buße des heiligen Johannes Chrysostomus".
In der Darstellung der Heiligenlegende weicht der Künstler von gängigen Traditionen ab und rückt den kriechend und nackt Büßenden in den Hintergrund. Aufgrund der stillenden, ebenfalls nackten Frau im Zentrum des Kupferstichs wurde das Blatt fälschlicherweise als Heilige Genovefa von Brabant identifiziert (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 41, Nr. 7). Die Betrachter*innen erkannten in ihr nicht die Kaisertochter, die Johannes Chrysostomus aus Scham vor seiner Unzucht vom Felsen gestürzt hatte.
Die Felsenlandschaft, die hinter der Stillenden aufragt, gibt ein Aquarell spiegelverkehrt wieder, das Dürer wohl 1495 von einem Steinbruchs anfertigte und das sich heute in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand befindet (Inv.-Nr. F 264 inf. n. 20).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Ein annotiertes Exemplar des Katalogs, in dem der Preis noch vollständig lesbar ist, wird in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt (vgl. Sign. Art. 48 p-1).
Provenienz: Gottfried Winckler