1520
AD
Im Jahr 1520 stach Dürer eine „Maria, von einem Engel gekrönt“.
Die Muttergottes sitzt frontal zu den Betrachter*innen auf einer einfachen Holzbank und hält das Christuskind auf dem Schoß. Ihr ausladendes Gewand sowie das Sitzkissen stehen in Kontrast zur sonst spartanischen Umgebung. Dem Jesusknaben sitzt ein Vögelchen auf der einen Hand, während er in der anderen einen Saugbeutel hält. Über der durch strahlende Nimben akzentuierten Figurengruppe schwebt ein Engel, der seine Arme ausstreckt, um Maria eine Krone auf ihr Haupt zu setzen. Im Hintergrund öffnet sich der Blick auf eine bebaute Landschaft.
In Dürers sogenanntem Tagebuch der niederländischen Reise, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (vgl. Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1), wird der Kupferstich als eine der mehrfach genannten „neuen Marienbild“ interpretiert.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler