Lambert Hopfer radierte im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts originalseitige Kopien nach Dürers zwischen 1507 und 1512 entstandener Kupferstichpassion. Mit der Ätzradierung verwendete er eine seinerzeit neue Technik als deren Erfinder bis heute gemeinhin sein Vater, der Augsburger Waffenätzer Daniel Hopfer, gilt.
Lambert verzichtete in seiner Kopienfolge auf das Motiv „Petrus und Johannes heilen den Lahmen“, das inhaltlich zur Apostelgeschichte gehört und als Ende einer Passionsfolge damals wie heute als ungewöhnlich zu bezeichnen ist (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 151, Nr. 60). Das Monogramm Dürers und die Datierungen ersetzte er durch sein eigenes Zeichen.
Der Nürnberger Verleger David Funck konnte die Platten im 17. Jahrhundert in einem Konvolut aus 230 Druckformen der Hopfer-Werkstatt erwerben. Er nummerierte sie und verbreitete Abzüge. Als mehr als ein Jahrhundert später der Frankfurter Kunsthändler Carl Wilhelm Silberberg 92 Hopfer-Platten kaufte, waren noch sieben der Passion darunter. Alle gemeinsam ließ er 1802 in einer Liebhaberausgabe unter dem Titel „Opera Hopferiana“ drucken – Lambert Hopfers Passionsmotive schließen das Druckwerk ab.