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Um 1497 fertigte Dürer den Kupferstich "Drei Bauern im Gespräch". Der Bildgegenstand regte Forscher*innen seit jeher zur Diskussion an.
Nahezu blattfüllend zeigt der Künstler drei beieinanderstehende Männer, die aufgrund ihrer Kleidung als Bauern identifiziert wurden. Sie sind einander zugewandt und scheinen in ein Streitgespräch vertieft. Während ein Marktbauer mit Eierkorb grimmig an seinen Gürtel greift, stützt sich sein Gegenüber mit einer Hand auf ein Schwert und hebt dabei beschwichtigend die andere (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S.58, Nr. 15). Mittig stehend und frontal zu den Betrachter*innen gewandt, wohnt ein dritter Mann dem hitzigen Gespräch bei. Mit langem Bart und gewickelter Kopfbedeckung unterscheidet er sich von den anderen beiden.
Das Berliner Kupferstichkabinett verwahrt eine gegenseitige Zeichnung (vgl. Inv.-Nr. KdZ 4270), auf der die drei Männer, die sich im Vergleich zum Kupferstich in zahlreichen Details unterscheiden, neben dem etwa zeitgleich von Dürer in Kupfer gestochenen Motiv "Der junge Bauer und seine Frau“ finden. Aus der 1827 erschienenen Dürer-Publikation des Bamberger Sammlers Joseph Heller geht hervor, dass die Platte der drei Bauern zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch existierte und sich in Besitz eines Nürnberger Kupferstechers namens Lochner befand, der "unten rechts seinen Namen darauf setzte" (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 492, Nr. 948).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler
In den Heidelberger historischen Beständen digital ist ein mit Preisen annotiertes Exemplar aufrufbar.